(K)eine einfache Frage

Und für viele oft so schwer zu beantworten.

Eine einfache Frage – und oft so schwer zu beantworten:
„Wie fühlst du dich?“

Viele meiner Klient:innen oder Teilnehmer:innen antworten dann häufig: „Gut.“ „Okay.“ oder „Schlecht.“
Mittlerweile kennen sie meine Reaktion auf diese Worte – hochgezogene Augenbraue, leichtes Schmunzeln. „Gut“ ist kein Gefühl. Es ist ein Platzhalter. Aber für was eigentlich?
Die Wahrheit ist: Die eigenen Emotionen wirklich präzise zu beschreiben, ist gar nicht so einfach. Und das ist okay. Denn emotionale Kompetenz ist eine Fähigkeit, die viele von uns nicht richtig gelernt haben. Deshalb vergleiche ich das Fühlen gern mit dem Lernen einer neuen Sprache.

Am Anfang stehen die Basics wie zum Beispiel: Hallo. Danke. Tschüss!
Oder eben: Fröhlich. Traurig. Wütend.
Doch genau wie Sprache ist auch unser emotionales Erleben viel nuancierter: Angst, Freude, Frust, Erleichterung, Unsicherheit, Neugier, Erschöpfung, Hoffnung – das sind z.B. Gefühle.

Und diese können unser Denken, unser Handeln und unsere (Selbst)Führung beeinflussen.

Kennst du das, wenn du dich zum ersten Mal mit deinen Vokabeln in einem anderen Land verständigen kannst? Wenn du plötzlich in einem Café bestellen oder nach dem Weg fragen kannst? Dieses Gefühl, zu verstehen und verstanden zu werden?
Das ist auch die Kunst beim Fühlen: Je größer unser emotionaler Wortschatz, desto differenzierter können wir unsere Gefühle benennen. Und je genauer wir benennen können, was in uns vorgeht, desto klarer werden wir – für uns selbst und für andere.

Dies verändert, wie wir kommunizieren, Entscheidungen treffen – und führen.
Was wäre, wenn wir uns selbst (und anderen) die Erlaubnis geben, genauer hinzuspüren?

Jetzt bin ich neugierig: Wie fühlst Du dich aktuell?
Welche Emotion(en) hast du heute bewusst wahrgenommen?
(Und das kann in der aktuellen Situation wirklich viel sein..)

LETZTE BEITRÄGE